Pure nutrient – reine Nährstoffe
Mit Harnstoff plus Urease-Hemmstoff bringen Sie nicht nur reine Nährsalze auf Ihr Feld. Der Urease-Hemmstoff NBPT ist eine organische Chemikalie, deren Auswirkungen auf den Menschen und die Umwelt nicht unterschätzt werden sollten.
Auswirkungen auf den Menschen
Gemäß der europäischen Gesetzgebung wird NBPT provisorisch als „gefährlich“ eingestuft. Das reine Produkt reizt das Auge und kann zu Hautreizungen und Atembeschwerden führen. Außerdem wird vermutet, dass es die Fruchtbarkeit beeinträchtigt. Beim Umgang mit reinem NBPT sind Schutzkleidung, Handschuhe und Schutzbrille zu tragen. Für Harnstofffertigprodukte, die NBPT enthalten, sind keine Einschränkungen gegeben. Bisher wurden keine Spuren von NBPT in der Nahrungskette nachgewiesen.
Auswirkungen auf den Boden
Ausgebrachtes NBPT wird relativ schnell im Boden abgebaut, wobei die Halbwertszeit ein bis zwei Wochen beträgt. Derzeit sind keine schädlichen Auswirkungen von NBPT für Bodenorganismen und Tiere bekannt. Trotzdem sollten Anwender bedenken, dass Umweltdiskussionen nicht auszuschließen sind. Denn Urease-Inhibitoren sind chemische Verbindungen, die mit dem Harnstoff in großen Mengen auf den Acker gebracht werden.
Auswirkungen auf Pflanzen
Urease ist in Pflanzen für die Zersetzung von aufgenommenem oder in der Pflanze erzeugtem Harnstoff erforderlich. Urease-Inhibitoren können von den Wurzeln aufgenommen und in die Blätter gelangen, wo sie die Aktivität des pflanzeneigenen Urease-Enzyms hemmen. Die Folge ist eine Veränderung des Stickstoff-Stoffwechsels. Nach der Ausbringung von Harnstoff mit NBPT wurden bei zahlreichen Feldfrüchten Nekrosen an den Blatträndern sowie Chlorosen festgestellt. Diese Symptome treten besonders unter trocken-warmen Witterungsbedingungen auf. Sie scheinen in erster Linie auf die Ansammlung von Harnstoff in den Blättern zurückzuführen sein.
Zu hohe Amidkonzentration: Nekrosen im Mais
Haltbarkeit
Urease-Inhibitoren zerfallen mit der Zeit. Ihre Haltbarkeit ist abhängig von der Temperatur beim Aufsprühen und bei der Lagerung. Je höher die Temperatur umso schneller zerfällt die Chemikalie. Die typische Halbwertszeit beträgt weniger als 6 Monate. Düngemittel mit NBPT sollten Sie deshalb nicht wärmer als 20°C lagern und so schnell wie möglich nach ihrer Herstellung verwenden. Dies gilt besonders dann, wenn der Hemmstoff nachträglich auf den Dünger aufgesprüht wird.
NBPT zersetzt sich besonders schnell, wenn es mit Sulfat in Kontakt kommt und sollte daher nicht mit sulfat-haltigen Düngemitteln eingesetzt werden.
Fazit
Zusammengefasst können Ureaseinhibitoren, wenn sie richtig gelagert und ausgebracht werden, zwar die Ammoniakverflüchtigung reduzieren und dadurch die Umweltverträglichkeit von Harnstoff verbessern. Wer Risiken ausschließen möchte, sollte ab Februar 2020 aber auf die „saubere Alternative“ YaraBela Sulfan umsteigen.
Auch sollten die Anwender bedenken, dass Umweltdiskussionen nicht auszuschließen sind. Denn Ureaseinhibitoren sind chemische Verbindungen, die mit dem Harnstoff in großen Mengen auf den Acker gebracht werden.