Wird es in Zukunft genug Nahrungsmittel geben?
Nach Angaben der Vereinten Nationen wird die Weltbevölkerung im Jahr 2050 voraussichtlich über 9,8 Milliarden erreichen(1). Im Jahr 2012 gab die Food and Agriculture Organization der Vereinten Nationen (FAO) an, dass wir die Lebensmittelproduktion um 60 Prozent steigern müssen(2).
Aber da es zu wenig Boden gibt, der für die Landwirtschaft geeignet ist, zu wenig Wasser für eine zunehmende Bewässerung und sich der Klimawandel negativ auswirkt, sind die Landwirte gezwungen, neue Wege zu höheren Ernteerträgen zu finden.
So kann der Ernteertrag erhöht werden
Viele Landwirte haben mit modernen Technologien auf die Anforderung reagiert, mehr Lebensmittel auf dem vorhandenen Ackerland zu produzieren. Neue Zuchtsorten, Precision Farming und eine stärkere Konzentration auf den Nährstoffwert von Erntegut sind nur einige der angewandten Techniken.
Diese Bewegung zur Erhöhung des Ernteertrags in bestehenden Ackerlandschaften wird als „nachhaltige Intensivierung“ bezeichnet.
Professor Sue Hartley, Direktorin des York Environmental Sustainability Institute und Forschungsleiterin der Universität im Bereich Nachhaltigkeit und Resilienz, sagt, dass sich die nachhaltige Intensivierung sowohl durch größere Ernteerträge als auch durch die Vermeidung negativer Umweltergebnisse als „Win-Win-Situation“ erwiesen hat.(3).
Man ging lange davon aus, dass eine erhöhte Lebensmittelproduktion auf Kosten der Umwelt und der biologischen Vielfalt erfolgen müsste. Dieser Artikel zeigt jedoch, dass sich dies vermeiden lässt und die nachhaltige Intensivierung der Landwirtschaft nicht nur möglich ist, sondern auch weltweit zunimmt.
Für eine andere Ernährung ist ein größerer Ernteertrag erforderlich
Wenn Menschen wohlhabender werden, essen sie mehr Fleisch. Dies erhöht den Druck auf die Landwirtschaft, da Tiere viel Getreide benötigen und wir mehr Tonnen Lebensmittel pro Hektar produzieren müssen. Wie viel mehr, hängt davon ab, was wir essen.
Um beispielsweise ein Kilogramm essbares Rindfleisch zu produzieren, müssen wir 23 Kilogramm Getreide anbauen.
Lösungen für Lebensmittelkrisen
In Afrika ist die Verwendung von Dünger im Vergleich zum Rest der Welt gering. Aus afrikanischen Ländern stammen nur zwei Prozent der weltweiten Nachfrage nach Düngemitteln. Das bedeutet, dass viele Länder ein enormes Potenzial für eine drastische Steigerung der Ernteerträge haben.
Tansania ist beispielsweise eines von vielen afrikanischen Ländern, in denen mit einem starken Bevölkerungswachstum bis zum Jahr 2050 gerechnet wird.
Um mit der wachsenden Bevölkerung Schritt halten zu können, muss die Maisproduktion im Land von 4,65 Millionen Tonnen im Jahr 2010 auf 18,6 Millionen Tonnen im Jahr 2050 ansteigen.
Ohne Düngemittel müssen die Landwirte ihr Land mehr als vervierfachen, um ihre Ernteziele zu erreichen.
Mit der richtigen Bodenanalyse und dem Einsatz von Düngemitteln geht man jedoch davon aus, dass die gesamte Produktionssteigerung auf dem vorhandenen Ackerland erfolgen kann.
Düngen: Vorteile für das Klima
Wenn mehr afrikanische Farmer mit Hilfe von Düngemitteln die vorhandenen Ernteerträge erhöhen, hilft dies auch, den Druck auf die Natur zu lindern.
Wenn zum Anbau von mehr Lebensmitteln ganze Wälder abgeholzt werden, gelangt mehr CO2 in die Atmosphäre. Ein Großteil dieser Probleme lässt sich jedoch vermeiden, indem die Erträge auf den vorhandenen Flächen erhöht werden.
Eine effektivere Produktion durch neue Technologien und bessere Verfahren führt außerdem zu einer besseren CO2-Bilanz pro Tonne Lebensmittel als mehr Erntegut mit einem geringeren Ertrag.
Eine Studie der Stanford University zeigt, dass die Emissionen aus der Landwirtschaft 4,5-mal höher wären als heute (4), wenn wir die gleichen Erträge wie 1961 erzielen würden. Das bedeutet, dass höhere Erträge mehr als 21 Milliarden Tonnen Treibhausgasemissionen eingespart haben.
Wenn wir mehr Bauern die richtige Verwendung von Düngemitteln ermöglichen, können wir mehr Lebensmittel umweltfreundlich produzieren.
Externe Ressourcen:
1 - United Nations - Population Division (Website)
2 - World Agriculture towards 2030/2050 (.pdf, 2,85 MB)
3 - Global study shows environmentally friendly farming can increase productivity (Phys.org)
4 - Greenhouse gas mitigation by agricultural intensification (.pdf, 0.7 MB)