Böden unterliegen grundsätzlich einem gewissen Grad an Auswaschung. Auswaschung ist daher weder ein neues Phänomen, noch völlig vermeidbar. Allerdings kann die Nitratauswaschung sehr wohl begrenzt und damit die Dünge-Effizienz erhöht werden.
In Kürze...
- Auswaschung ist die Verlagerung von überschüssigem mineralischem Stickstoff. Sie spielt vor allem im Winter und bei viel Niederschlag eine Rolle.
- Zum Bedarfszeitpunkt düngen, minimiert das Risiko der Auswaschung.
- Auswaschungs-Verluste sind ökonomisch und ökologisch nachteilig.
- Der Maßnahmenkatalog gegen Nitratauswaschung umfasst 10 Aspekte.
Was genau wird überhaupt unter Nitrat-Auswaschung verstanden und was führt dazu?
Als Auswaschung wird die Verlagerung von überschüssigem mineralischem Stickstoff, hauptsächlich in Form von Nitrat, aus dem Wurzelsystem in das Grundwasser bezeichnet. Vor allem in den Wintermonaten, wenn die Pflanzen in der Winterruhe sind, und bei viel Niederschlag können hohe Mengen nicht benötigten Nitratstickstoffs im Boden verlagert werden. Das geschieht in erster Linie auf sandigen, leichten Böden. Daher ist es wichtig, nur dann zu düngen, wenn die Pflanzen die Nährstoffe auch tatsächlich aufnehmen können.
Zum Bedarfszeitpunkt düngen, minimiert das Risiko von Auswaschung
Wer denkt, dass erhöhte Nitratgehalte im Boden von nitrathaltigen Düngern kommen, liegt in den meisten Fällen falsch. Vielmehr ist das Düngen mit direkt pflanzenverfügbarem Nitrat-Stickstoff in mehreren Teilgaben der Schlüssel, um Auswaschung zu reduzieren. Wird zum Bedarfszeitpunkt gedüngt, wird der Stickstoff meist vollständig von den Pflanzen aufgenommen – das Auswaschungsrisiko nach der Ernte ist dementsprechend gering.
Nachteilig ist hingegen Einmalgaben-Strategie mit stabilisierten Düngern. Bei einer frühen Düngung kann der tatsächliche Pflanzenbedarf nur schwer eingeschätzt werden. Treten unerwartete Witterungsereignisse, wie zum Beispiele längere Trockenperioden auf, reduziert sich der Ertrag. Ist das der Fall, wurde höchstwahrscheinlich zu viel Stickstoff gedüngt, der dann nach der Ernte ausgewaschen wird.
Auswaschungs-Verluste: ökonomisch und ökologisch nachteilig
Verluste kommen aber nicht nur Landwirten teuer zu stehen, sie sind auch schädlich für unsere Umwelt: In Wasserläufen sowie im Grundwasser ist Nitrat beispielsweise unerwünscht, da erhöhte Konzentrationen zur Eutrophierung von Oberflächen- und Küstengewässern beitragen.
10 Maßnahmen um Auswaschung zu reduzieren
- Regelmäßig den Nmin-Gehalt im Boden bestimmen.
- Zum Bedarfszeitpunkt der Pflanzen düngen.
- Pflanzen auch mit allen anderen Nährstoffen versorgen (insbesondere Schwefel) und damit die Stickstoffaufnahme erhöhen.
- Den Aufbau eines tiefen und weitreichenden Wurzelwerks fördern, so werden alle verfügbaren Nährstoffe erreicht.
- Schläge teilflächenspezifisch düngen.
- Den nötigen Abstand zu Gewässern einhalten.
- So lange wie möglich eine geschlossene Pflanzendecke aufrechterhalten.
- Eine durchlässige Bodenstruktur fördern, um Oberflächenabfluss zu vermeiden.
- Die Richtlinien der Herbstdüngung beachten.
- Stickstoff-Bedarf über N-Tester, N-Sensor oder atfarm-App ermitteln.
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