Wie Sie die Gerstenqualität beeinflussen

Die Qualitätsziele von Gerste sind abhängig von den vorgegebenen Anforderungen des Endverbrauchers, zum Beispiel Nutztierfutter oder Malz für die Brauindustrie.

Qualitätsfaktoren bei Gerste

Die Haupteigenschaften, die beachtet werden müssen, sind der Stickstoffgehalt im Korn (in Prozent), das spezifische Gewicht (Hektolitergewicht), der Feuchtegehalt (in Prozent) und das Korngewicht (Tausendkorngewicht). Untersuchungen haben zudem gezeigt, dass die Brauqualität von Gerste durch verschiedene weitere Korneigenschaften bestimmt wird, wie beispielsweise die Zusammensetzung von Proteinen und Kohlenhydraten, die Endospermstruktur, die Zellwandzusammensetzung und die Aktivität verschiedener Enzyme während des Mälzens. 

Pflanzenernährungsprogramme beeinflussen die Qualität des Ernteguts und sollten gemäß den vorgegebenen Qualitätsparametern geplant werden. Um die optimalen Werte für das Getreide zu erzielen, muss der Erzeuger oft eine Kombination aus mehreren Anforderungen erfüllen.

Die zwei wichtigsten zu berücksichtigenden Makronährstoffe sind Stickstoff und Kalium. Deshalb sollte ein ausgeglichener Nährstoffplan angestrebt werden. Eine zu hohe oder zu geringe Menge dieser Nährstoffe kann sich negativ auswirken. 

Stickstoff beeinflusst maßgeblich den Proteingehalt im Korn

Eine übermäßige Stickstoffgabe führt zu einem hohen Proteingehalt im Getreide. Dies kann erwünscht oder unerwünscht sein. Außerdem kann eine zu hohe Stickstoffdüngung zur Folgen haben, dass das Getreide ins Lager geht. Dadurch kann es wiederum zu einer verspäteten Ernte und zu Auswachsen der Körnern in der Ähre kommen. 

Ertrag und Stickststoffgehalt im Korn in Abhängigkeit einer Düngung mit YaraBela Sulfan 

Wird mehr Stickstoff gedüngt so erhöht sich der Stickstoff- und Proteingehalt in der Gerste. Dies kann wünschenswert sein, wenn es sich um Getreide für Tierfutter handelt. Wenn ein niedriger Stickstoffgehalt für den Markt gefordert wird, wie bei Braugerste, sind jedoch geringere Stickstoffgaben erforderlich. Deshalb ist es wichtig, die Stickstoffmenge den gewünschten Ertrags- und Qualitätszielen anzupassen. Während der Phase der Kornfüllung wird Stickstoff aus den Halmen, den Blättern und der Spreu in die wachsenden Körner verlagert. Das Wurzelsystem bleibt während dieser Phase aktiv, was zu einer potentiell hohen Stickstoffaufnahme aus dem Boden und somit später zu einem hohen Proteingehalt der Körner führt.

Das Hinauszögern von Stickstoffapplikationen erhöht den Stickstoffgehalt im Korn. Wenn die Gerste im Herbst gesät wird, sollten die Stickstoffgabe im BBCH-Stadium 25 - 31 durchgeführt werden. Wenn die Gerste im Frühling gesät wird, sollte mindestens 60 Prozent des Stickstoffs zu der Aussaat im Saatbett ausgebracht werden. Die restliche Menge sollte im BBCH-Stadium 13 eingesetzt werden. Wenn eine hoher Stickstoffgehalt (Proteingehalt) erforderlich ist, um die Futterqualität zu verbessern, können die Stickstoffmengen erhöht und einige Gaben hinausgezögert werden, um einen höheren Proteingehalt zu erhalten.

Kalium beeinflusst die Kornqualität

Eine übermäßige Kaliumgabe kann sich indirekt auf die Getreidequalität auswirken. Eine ausreichende Kaliumversorgung sorgt für einen festen Halm und reduziert das Risiko für Lager und Abknicken der Halme, wodurch Ähren zu Boden fallen. Die Körner in der Ähre beginnen dann häufig zu keimen, wodurch sich die Qualität verschlechtert.

 

 

Schwefel ist wichtig für den Proteingehalt

Schwefel ist ein wichtiger Proteinbestandteil. Ein Schwefelmangel führt zu einem verringerten Ertrag und verursacht eine Konzentrationswirkung durch den angewendeten Stickstoff sowie einen höheren Stickstoffgehalt im Getreide. Bei Anwendung von Schwefel werden durch Verdünnung des Stickstoffs höhere Erträge erzielt, was zu niedrigeren Stickstoffwerten in der Gerste führt. Ein Schwefelmangel beeinträchtigt erwiesenermaßen die Aktivität von Enzymen, die bei der Keimung aktiv sind. Diese spielen eine wichtige Rolle während des Mälzens (F.J. Zhao et al, 2005).

Mangan und Zink beeinflussen den Stickstoff-Stoffwechsel

Mangan und Zink spielen in vielen pflanzlichen Prozessen eine wichtige Rolle, einschließlich dem Stickstoff-Stoffwechsel. Eine Verbesserung des Stickstoff-Stoffwechsels erhöht die Stickstoffmenge, die in sich entwickelnde Proteine aufgenommen wird.